Nach einigen Tagen Auszeit in Tiflis fahren wir weiter nach Kachetien, der größten Weinregion Georgiens. Die Weinlese geht gerade zu Ende – unser Timing könnte nicht besser sein.
Wir radeln auf wenig befahrenen Straßen neben Weinbergen während sich in der Ferne rechts der kleine und links der große Kaukasus zeigen.
Zum Abschluss packen wir nochmal die Wanderschuhe aus und machen eine 3-Tages-Wanderung zum Black Rock Lake in Lagodekhi. Der See liegt auf 3000m und direkt an der Grenze zu Russland. Bei diesem Abenteuer müssen wir uns selbst versorgen und aufgrund der Höhe schlafen wir bei eisigen Temperaturen. Dort lernen wir eine Filmcrew des Ersten Georgischen Fernsehens kennen. Wir geben ein kurzes Interview und dann werden wir auf das ein oder andere Gläschen Wein eingeladen. Zum Glück, wir haben nämlich keinen Wein mitgenommen.
Nach diesem Abenteuer verabschieden wir uns von Georgien. Es wird auch langsam Zeit, ansonsten bekommen wir ein ernstes Alkoholproblem. Das relativ kleine Land haben wir mehr als fünf Wochen bereist. Der Kaukasus ist das landschaftliche Highlight unserer bisherigen Tour.
Aserbaidschan ist das elfte Land auf unserer Reise aber das erste Land, in dem wir ein Visum brauchen. Schon direkt nach der Grenze, heißen uns die Menschen willkommen. Überall winkt einem jemand zu und ständig hört man „hello“. Einige mutige Kinder kommen auf uns zu und probieren ihr Englisch aus. Die Herzlichkeit lässt nicht nach, wenn man weiter ins Landesinnere fährt. Wir werden ständig angesprochen und auf Tee eingeladen. Von diesen offenen und gastfreundlichen Menschen kann man noch einiges lernen.
Aserbaidschan hat insgesamt neun (von weltweit 13) Klimazonen. Zu Beginn war das Wetter noch kühl und die Landschaft grün. Doch je weiter wir fahren, desto wärmer und trockener wird es. Der Sommer ist zurück. Allerdings wird es nun schon gegen 18:00 Uhr dunkel, das setzt uns etwas unter Druck, rechtzeitig einen Zeltplatz zu finden. In Aserbaidschan treffen wir uns wieder mit unserem Freund und Reisepartner aus Schottland. Wir haben ihn in der Türkei kennen gelernt und radeln jetzt nochmal ein paar Tage zusammen, bis wir wieder getrennte Wege gehen. Er fährt weiter nach Baku, aber wir wollen den Verkehr der Großstadt vermeiden. Außerdem können wir unser nächstes Abenteuer kaum erwarten: die Reise durch den Iran. Dort werden wir fast vier Wochen verbringen.