Zuhause!

Obwohl wir nicht weit entfernt zum Flughafen Frankfurt wohnen, wollten wir nach Hause radeln. Deshalb buchten wir unsere Flüge von Kathmandu nach Prag.

Innerhalb weniger Stunden „reisen“ wir die Strecke, die wir vorher in acht Monaten geradelt sind. Als wir beim Landeanflug aus dem Fenster schauen, sind wir von der Ordnung und Sauberkeit geschockt. Menschen stehen in Schlangen an, um in den Bus einzusteigen. Man wird nicht mehr gegrüßt und wenn man angesprochen wird, dann weil man verbotenerweise auf einem Fußweg radelt. Schön, welche Probleme man hier hat.

Wir bleiben noch ein paar Tage in Prag um uns die Stadt anzuschauen und unsere Räder reparieren zu lassen. Danach folgt die letzte große Etappe unserer Tour: wir radeln eine Woche von Prag nach Hause.

Radwege haben wir wirklich vermisst. Das Netz ist so gut ausgebaut, dass wir ständig überlegen müssen, für welche Route wir uns entscheiden sollen. Bei eiskalten Temperaturen radeln wir durch schöne Gegenden Richtung Heimat.

Am 4. Februar 2020 fahren wir völlig aufgeregt über die Grenze nach Deutschland. Niemand will unsere Reisepässe sehen und gäbe es kein Schild, hätten wir es nicht mal gemerkt. In Deutschland gehen wir in die erste Bäckerei und holen uns Kirschplunder der und Kräppel. Wie sehr haben wir das vermisst. Hätten wir Handyempfang, würden wir unsere Eltern anrufen. Da die Tage hier viel kürzer und die Hotels viel teurer sind, haben wir uns vorgenommen, Couchsurfing und Warmshowers zu nutzen. Wir haben so viel Gastfreundschaft in fernen Ländern erlebt, doch die gibt es auch hier.

Am 8. Februar fahren wir dann tatsächlich die letzten Meter nach Hause. Absolutes Gefühlschaos.
Mit großem Tamtam werden wir am Ortseingang von unseren Liebsten empfangen. Sie haben ein richtiges Fest für uns organisiert und wir können es kaum glauben, alle wieder zu sehen. Es ist einfach schön, dass ihr unsere Reise so verfolgt habt und eine riesige Anerkennung, dass ihr uns so unglaublich empfangt.
Nach mehr als acht Monaten sind wir nun wieder Zuhause.

In den vergangenen acht Monaten haben wir wirklich unendlich viel erlebt. Von einer solchen Reise kommt man nicht so schnell zurück und von den vielen Erlebnissen werden wir noch unser ganzes Leben erzählen. Wir haben wirklich überall nette und hilfsbereite Menschen getroffen und hoffen, dass wir diese Offenheit und Gastfreundschaft mit nach Hause nehmen können. Wir haben unglaublich schöne Landschaften gesehen aber es sind vor allem die menschlichen Begegnungen, an die wir uns erinnern.

Vielen Dank, dass ihr euch so rege an unserer Spendenaktion für Lischa Himalaya beteiligt habt. Das liegt uns wirklich sehr am Herzen und wir sind sehr froh, dass die Aktion so gut angenommen wurde.

Die finale Statistik:
16 Länder
10816 Kilometer
85779 Höhenmeter
673 Stunden im Sattel
Unendlich viele Erlebnisse